Lesung: Normierte Körper mit Len Schmid

15. December 2019, 19:00 Uhr

Dieser Vortrag nun nachgeholt am 15. Dezember, 19 Uhr, Pöge-Haus Seminarraum
 
Warum wird medial nicht mit Schwarzen, dicken, nackten Körpern geworben? Oder mit einer Person im Rollstuhl? Wozu brauche ich einen Körper, der ›beachbody-ready‹ ist? Seit Kurzem werden diese Diskriminierungsformen innerhalb des Konzepts des ›Lookismus‹ behandelt, welches größtenteils unbemerkt und bisher nur unzulänglich fundiert in der Reihe bekannter Diskriminierungskonzepte Position bezieht.
Dieser neue -ismus scheint notwendig zu sein, um eine weitere Ausprägung von Macht- und Herrschaftsverhältnissen in Form von körper- und attraktivitätsbezogenen Diskriminierungen und Regulierungen erkennen, identifizieren und beschreiben zu können. Das sich derzeit herausbildende Konzept wird jedoch erst zeigen müssen, inwiefern es für die theoretische Analyse und die praktische Arbeit geeignet ist.
Der vorliegende Band stellt daher nicht nur eine Einführung in das Konzept des Lookismus dar, sondern arbeitet zugleich an einer Weiterentwicklung des noch jungen Ansatzes, indem er sich mit seinen diversen Facetten und Anwendungsbereichen auseinandersetzt und ihn zu anderen -ismen in Beziehung setzt. Zudem werden mit der kritischen Thematisierung bestehender Empowerment-Konzepte auch praktische Perspektiven aufgeworfen.
 
Beteiligt waren zwölf Autor*innen, die sich mit jeweils unterschiedlichen fachlichen und praktischen Backgrounds mit dem Thema befassen. Mit Beiträgen von Hengameh Yaghoobifarah, SchwarzRund, Lila Adama, Erika Niedermeier, Steffen Loik Molina, Corinna Schmechel, Philippe Greif, Nadine Sarfert, Hemaseh Jalali, amber.violent und weiteren.
 
*Len Schmid* ist Sozialwissenschaftler_in, Sexualwissenschaftler_in (i.A.), Autor_in und (Mit-)Herausgeber_in des Buches “Lookismus -Normierte Körper – Diskriminierende Mechanismen – (Self-)Empowerment” . Len beschäftigt sich außerdem schwerpunktmäßig mit dem Thema Antifeminismus und mit den Verknüpfungen von antifeministischen und rechtsextremistischen Spektren.