GRENZEN MAUERN ZÄUNE | AUSSTELLUNG

7. May 2017, 15:00 Uhr - 20:00 Uhr

Aufgrund der aktuellen politischen Lage scheint der Ruf nach Abschottung durch GRENZEN ∙ MAUERN ∙ ZÄUNE immer lauter zu werden. Sie werden geplant, errichtet und überschritten.
Doch was ist eine Grenze?
Ein hoher Zaun, ein tiefer Graben, eine Mauer, eine Schranke, eine rote Ampel?
Eine Grenze ist ein real geografischer Ort und willkürliches geopolitisches Konstrukt zugleich, das sich in unseren Köpfen durch visuelle Repräsentationen festsetzt. Jedoch unterliegt die Wirksamkeit von Grenzen, Mauern und Zäunen der kulturellen Relevanz, die wir ihnen beimessen. Wir machen Grenzen erst zu dem, was sie sind. So schränken uns natürliche Grenzen wie Bergkämme und Küsten in unserer Bewegungsfreiheit ein, andere Lebewesen scheint dies jedoch nicht weiter zu irritieren. Eine Grenze unterliegt also kultureller Bestätigung und Deutungsmustern.
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Grenzen einer dauerhaften Verteidigung bedürfen um als solche zu gelten. Dies trifft für militärische Anlagen zu wie auch für symbolische Grenzen, im Sinne des Rechtssystems oder sozialer Verhaltensregeln. Eine Grenze erhält ihre Gültigkeit durch Überprüfung, fällt diese Kontrolle jedoch weg, verlieren Grenzen, Mauern und Zäune ihre einschränkenden Funktionen.
Wo beginnen also Grenzen? Wo hören sie auf? Wozu dienen sie im 21. Jahrhundert? Wohin führen sie? Dient die Abschottung dem Rückzug ins Private?
Mit dem Ausstellungsprojekt widmet sich das Europa-Haus Leipzig e. V. den Erscheinungsformen von Grenzen, Mauern und Zäunen auf politischer wie auch geografischer und kultureller Ebene und rückt dabei deren Wirkungsmacht in den Fokus. Zudem sollen, gerade im Zuge der aktuellen politischen Debatten, die Auswirkungen durch Errichtung von Grenzen, Mauern und Zäune ins Bewusstsein gerufen werden. Zugleich wird für das Privileg des freien und unbeschränkten Verkehrs (von Personen, Gütern, Dienstleistungen und Kapital) im Schengen Raum, durch die Abschaffung der Binnengrenzen, sensibilisiert.

Der Bildwettbewerb wird unterstüzt von der Doris-Wuppermann-Stiftung und dem Pöge-Haus e. V.