Ausstellung: Ringen um Raum: Die Konstruktion des Politischen im öffentlichen Raum des Leipziger Ostens

17. März 2022, 00:00 Uhr - 27. März 2022

eine subjektive Aneignung.

Bea Nielsen untersucht in ihrer Serie Ringen um Raum (2020/21) die politische Vereinnahmung des öffentlichen Raumes, indem sie Ausdrucksformen der Zivilgesellschaft aufgreift wie beispielsweise Plakate, Graffiti und andere Interventionen. Diese geben Rückschlüsse über Themen wie urbane Transformation, Demographie und Diversität.

Die vorgefundenen Materialien werden fotografiert, überarbeitet und teilweise mit kunstgeschichtlichen Motiven verschränkt, wodurch neue Anknüpfungsmöglichkeiten und Interpretationsräume entstehen.

Außerdem hat die Künstlerin in Kooperation mit der Offenen Kunstwerkstatt neue Räume für kreative Ausdrucksformen für behinderte Künstler*innen mit Assistenzbedarf erschlossen. Neben der Frage nach Autorenschaft sind Selbstbestimmung und politische (Selbst-)Ermächtigung zentrale Motive: zum einen als zivilgesellschaftliche Eroberung des öffentlichen Raums und selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Zum anderen als individuelle Äußerungen von Nielsen selbst, wenn sie mittels Collagen, Zeichnungen und Fotografien empfundene gesellschaftliche Ambivalenzen und Ohnmachtsgefühle zum Ausdruck bringt.