Mythos ländlicher Raum: ,,Antifeminismus und Provenzialität“ – Buchvorstellung und Publikumsgespräch

1. August 2025, 19:30 Uhr - 22:00 Uhr

Der ländliche Raum ist Sehnsuchtsort und politisches Spielfeld zugleich. Vorstellungen von Harmonie und Zusammenhalt, aber auch von klaren Hierarchien und traditionellen Geschlechterrollen prägen das Bild der ländlichen Idylle – und stehen oft im Gegensatz zu Werten wie Gleichstellung, Vielfalt und Feminismus. Gerade außerhalb der großen Städte erleben Menschen, die sich für diese Werte einsetzen, nicht selten Skepsis, Ablehnung und Angriffe, was die demokratische Teilhabe vor Ort zunehmend erschwert.

Warum stoßen feministische Ideen dort oft auf Widerstand? Welche politischen und kulturellen Vorstellungen prägen diese Ablehnung? Und wie wirken dabei romantisierte Bilder vom Landleben, traditionelle Rollenbilder, antisemitische Narrative und der Verschwörungsglauben an eine „feministische Weltverschwörung“?

Diesen Fragen geht die Veröffentlichung „Antifeminismus und Provinzialität. Zur autoritären Abwehr von Emanzipation“ nach. In einer Lesung geben die Herausgeberinnen Johanna Niendorf, Fiona Kalkstein, Henriette Rodemerk und Charlotte Höcker Einblicke in ihre Arbeit u.a. zum Forschungsprojekt „Geschlechterdemokratie in der Erzgebirgsregion“. Im Anschluss laden wir zu einem Publikumsgespräch darüber, wie antifeministische Haltungen erstarken – und warum sie sich häufig auf idealisierte Vorstellungen vom „guten Landleben“ stützen.

Worum geht es an diesem Abend?

  • Wie zeigt sich Antifeminismus im Alltag gerade jenseits der Großstadt? Warum sind besonders Frauen, queere Menschen und jüdische Communities betroffen?
  • Welchen Anteil haben Krisenerfahrungen und gesellschaftliche Verunsicherung bei der Zunahme antifeministischer Weltbilder? Und welche Rolle kommt dabei Verschwörungsglauben zu?
  • Wie kann politische Bildung eine offene, solidarische und demokratische Gesellschaft nachhaltig stärken und dabei die Besonderheiten antifeministischer Mobilisierung im ländlichen Raum thematisieren?

Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich für gesellschaftlichen Zusammenhalt sowohl im ländlichen Raum als auch in der Stadt einsetzen und an einer Debatte über Emanzipation, Gleichstellung und den Umgang mit gesellschaftlicher Polarisierung interessiert sind.

Ort: Pöge Haus, Hedwigstraße 20, 04315 Leipzig
Datum und Uhrzeit: 01.08.2025, Einlass 19:30 Uhr, Beginn 20:00 Uhr. Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um pünktliches Erscheinen. Wir freuen uns auf einen spannenden Abend mit Austausch und Diskussion!

Gefördert durch das Bundesministerium des Innern im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“