Filmschau

11. Dezember 2014, 15:00 Uhr

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19 Uhr

„vierte generation singular perfekt“[nbsp]ein essayistischer Dokumentarfilm[nbsp]von Kathrin Lemcke

anschließend Gespräch über familienbiografische Auseinandersetzungen mit NS und Holocaust im Feld der Kunst

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Über den Film

„Otto Lemcke ist ein Phantom, dem ich seit mehr als einem Jahr hinterher jage. Hier und da blitzt er auf – um sofort wieder verschwunden zu sein. Otto Lemcke, der Siedlungsberater, der Täter, der gute Vater. Wie lässt sich ein mensch, von dem kaum etwas übrig geblieben ist, beschreiben? Wie kann ich mir ein Bild von ihm machen? Otto Lemcke ist ein Symptom für den Umgang einer deutschen Familie mit ihrer NS Vergangenheit.“

Länge: ca 40 min.

Mehr zum Film und der Filmemacherin: http://www.filmpassenger.net/?p=29

Anschließend wollen wir uns in einem gemeinsamen Gespräch über Möglichkeiten der familienbiografischen Auseinandersetzungen mit dem NS und Holocaust austauschen und über Strategien der visuellen und bildnerischen Umsetzung von innerfamiliären Aufarbeitungen im Feld der Kunst nachdenken. Im Mittelpunkt soll dabei die Frage nach der Relevanz des familienbiografischen Arbeitens für den Bruch mit (post-)nazistischen Kontinuitäten stehen.

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Die Filmschau findet statt im Rahmen der Ausstellung WORAN SIE SICH ERINNERN

Eine Videoinstallation von Luise Marbach und Susanne Knoll. In Zusammenarbeit mit den ZeitzeugInnen Gerda Gross, Karl Hauke, Wolfgang Steinkopf und Anita Tschapek

Für die Installation „WORAN SIE SICH ERINNERN“ wurden vier LeipzigerInnen zu ihren Lebensgeschichten und persönlichen Erinnerungen befragt. Geboren zwischen 1928 und 1931 sind sie mit dem Nationalsozialismus aufgewachsen und auf unterschiedliche Weise durch diesen geprägt. Im Mittelpunkt der vier Erzählungen stehen zum Einen die Themen Solidarität und politischer Widerstand, die für die ZeitzeugInnen eine tragende Rolle spielen, wenn sie über ihren familiären und politischen Hintergrund, die Zeit des NS, des Zweiten Weltkriegs und die des Holocaust sprechen. Zum Anderen zeigt sich anhand der aufgezeichneten Erinnerungen, wie stark sich das Kriegsende und die Zeit der Neuorientierung nach 1945 in die Biografien der damals jugendlichen Menschen eingeschrieben haben.

Darüber hinaus wurde in den gemeinsamen Gesprächen auch der Frage nach dem Erinnern und dem Gedenken an die Opfer des NS nachgegangen und über Ideen, Vorstellungen und Wünsche für zukünftige Erinnerungskulturen diskutiert.[nbsp]
Eingebettet in eine installative Anordnung zeigen Luise Marbach und Susanne Knoll im Pöge-Haus Ausschnitte aus den Videointerviews und laden zur Auseinandersetzung und Diskussion über das Erinnern, die Rolle der ZeitzeugInnen und die Möglichkeiten der Kunst im Kontext gegenwärtiger Erinnerungskulturen ein.

Mitarbeit: Kathrin Lemcke, Carola Rodríguez Sanchez, Stefanie Schröder, Johannes Krause, Claus Störmer, Nils Nadrowski

Das Projekt wird vom[nbsp]Kulturbahnhof Markkleeberg e.V.[nbsp]organisiert und veranstaltet, vom VVN-BdA Leipzig unterstützt und von der Stadt Leipzig gefördert.

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Ausstellung vom 29.11. bis zum 11.12.2014
im Pöge-Haus,[nbsp]Hedwigstraße 20, 04315 Leipzig

Öffnungszeiten:
Dienstag-Freitag 16 bis 19 Uhr
Samstag/Sonntag 15 bis 19 Uhr

Do 11.12.14 Finnisage

16 Uhr Offenes Gespräch mit ZeitzeugInnen bei Kaffee, Tee und Kuchen
Im Anschluss Ausklang bei Musik und Sekt